HausGeld-Report 2024/01: Bankenwettlauf – Frühzeitige Zinssenkungen und die Aussicht auf mehr

Vom Jahreswechsel zum Januar: Zinsentwicklung und Ruhephase in der Baufinanzierung

Nach einem positiven Ausklang des Vorjahres für Immobilienkäufer, bei dem die Zinsen merklich nachgaben, verzeichneten wir zu Beginn des neuen Jahres einen leichten Anstieg des Swaps um 0,1%. Doch selbst mit diesem Anstieg befinden sich die Zinsen im Vergleich zu den vorangegangenen Monaten auf einem deutlich moderateren Niveau. Diese Entwicklung setzt den Trend mittelfristig sinkender Zinsen fort.

Der Januar gilt traditionell als ein ruhiger Monat für die Immobilienfinanzierung. Viele potenzielle Käufer sind entweder noch im Urlaub oder haben nach den Festtagen noch nicht wieder vollständig in den Alltag gefunden. Diese Ruhephase beeinflusst das Kreditumfeld, da die Nachfrage nach Baufinanzierungen in diesem Zeitraum erfahrungsgemäß zurückhaltender ist.

Bankenwettlauf um Kunden: Aussicht auf weitere lukrative Finanzierungsangebote

Mit dem Jahreswechsel haben einige Banken ihre Zinssätze bereits merklich gesenkt, was auf einen starken Wettbewerb im Finanzierungsbereich für das laufende Jahr hindeutet. Diese frühen Zinssenkungen bieten potenziellen Käufern die Möglichkeit, von besonders attraktiven Finanzierungskonditionen zu profitieren. Die Aussicht auf einen intensiven Wettbewerb zwischen den Banken könnte in den kommenden Monaten zu weiteren lukrativen Angeboten führen.

Ein wichtiger Aspekt der Finanzierung von energieeffizienten Neubauten war bisher die Förderung durch die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau). Zum Ende des letzten Jahres hat die KfW jedoch kurzfristig zwei ihrer bedeutendsten Programme für den energetischen Neubau deaktiviert. Die Dauer dieser Deaktivierung ist bisher unklar. Dies wirft natürlich Fragen auf und erzeugt Unsicherheiten bei Bauherren, die auf diese Fördermittel angewiesen sind.

Es bleibt abzuwarten, wann und in welcher Form die KfW ihre Förderprogramme wieder aktivieren wird. Bauinteressenten und Planer von energieeffizienten Neubauten sollten diese Entwicklung im Auge behalten und gegebenenfalls alternative Finanzierungsoptionen in Betracht ziehen, um ihre Bauprojekte weiter voranzutreiben. Eine genaue Beobachtung des Marktgeschehens und der Förderpolitik ist ratsam, um zeitnah auf Veränderungen reagieren zu können.

Baufinanzierung 2024 im Blick: Zinsen für 20 Jahre sinken unter 4%

Zusätzlich zeigt sich durch die verstärkte Wettbewerbstätigkeit und die gesunkenen Zinsen, dass die Konditionen für Zinsbindungen von 10 Jahren bei den meisten Anbietern wieder deutlich unter 4% liegen. Selbst bei einer Zinsbindung von 20 Jahren sind die Zinssätze ebenfalls teilweise unter die 4%-Marke gefallen. Dies eröffnet Käufern und Bauherren interessante Möglichkeiten, von langfristig günstigen Finanzierungskonditionen zu profitieren.

Zinslandschaft in der Baufinanzierung: Ein Update für Kreditnehmer

Die Zins-Indikation wird mit folgenden Parametern ermitteln: Kauf bestehende Immobilie in 12526 Berlin, Kaufpreis EUR 500.000 und Darlehenssumme EUR 450.000 inkl. 2% Tilgung und 5% Sondertilgung.Die gezeigten Zinsen können bei einer individuellen Anfrage abweichen und dienen dazu den Trend der Zinsentwicklung zu analysiere. Alle Angaben ohne Gewähr. Stichtag der Zinsermittlung: 14.10.2023

Bank / Sparkasse 10-jährige Zinsbindung 20-jährige Zinsbindung
ING 4,25% 4,22%
DKB_Claim_4c 4,26% 4,73%
commerzbank_logo3 4,18% 4,61%
Muenchener_HYP_Logo_RZ__01_4c 4,44% 4,85%
logo-berlinersparkasse02 4,44% 4,55%
mbs-logo02 4,07% Keine Angebot

Zinspolitik 2024: Auf dem Prüfstand – Prognosen und Unsicherheiten im Überblick
 

Das neue Jahr hat begonnen, und mit ihm werfen Experten einen intensiven Blick auf die möglichen Entwicklungen in der Zinspolitik. Die Mehrheit des Marktes spekuliert bereits auf Leitzinssenkungen von der Europäischen Zentralbank (EZB) im ersten Quartal. Die Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 sehen sogar Senkungen im Ausmaß von 1,40% vor.

Diese optimistische Sichtweise wird jedoch von Carsten Brzeski, dem Chefvolkswirt der ING, in Frage gestellt. Seiner Analyse zufolge könnten der Basiseffekt und die angespannte globale politische Lage zu einem Wiederaufflammen der Inflation führen. Die ING schätzt die Inflationserwartungen für das erste Quartal auf beeindruckende 3-4%, mit einem erwarteten Rückgang auf 2-3% ab dem Frühsommer.

Entgegen den allgemeinen Erwartungen sieht Brzeski keine unmittelbaren Zinssenkungen von Seiten der EZB als Reaktion auf die Zinssenkungen in den USA. Die EZB kann sich dieses Manöver nicht leisten, da die Kontrolle der Inflation nach wie vor ein ungelöstes Hauptthema darstellt. Die ING geht davon aus, dass, wenn überhaupt, Zinssenkungen frühestens im Juni erfolgen könnten, und selbst dann würden sie eher moderat ausfallen, wahrscheinlich in Schritten von 0,25%.

Diese Diskrepanz in den Vorhersagen zeigt, dass die Zinslandschaft von vielen Unsicherheiten geprägt ist. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die politischen und wirtschaftlichen Dynamiken in den kommenden Monaten entfalten und welche Auswirkungen sie auf die Zinspolitik haben werden.

Quellen:

 

https://overcast.fm/+RPdskawwY

Grafik: ehyp

Bild von Mohamed Hassan auf Pixabay

 

Jan Mehlkopf

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