HausGeld-Report 2023 / 07: Unbegründete Sorgen über Zinssteigerungen – US-Inflationsdaten beruhigen die Märkte

Swaps rückläufig: Inflationsdaten beruhigen die Märkte

In diesen Tagen feierte die historische Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) ihren einjährigen Geburtstag. Durch die insgesamt nun acht Leitzinserhöhungen sollte die stark gestiegene Inflation bekämpft werden. Die gute Nachricht: „Die Inflation sinkt“.

In der vergangenen Woche hatten die Sorgen über ein Wideraufflammen getrieben durch Vorgaben aus China und den USA zu Zinssteigerungen geführt. Diese Sorgen zeigten sich nach der Veröffentlichung der Inflationszahlen aus den USA durch die FED für unberechtigt. Die für die Refinanzierung der Banken wichtigen Swaps sanken bereits am Mittwoch deutlich.

Die Darstellung der Zinsentwicklung basiert auf den 10- und 20-jährigen Zins-SWAP-Sätzen. Der SWAP kann als Indikator für die Zinsentwicklung beim Baugeld angesehen werden.

Während Dr. Jörg Krämer (Chief Economist der Commerzbank) davon ausgeht, dass wir in Europa bereits die letzte Zinserhöhung in diesem Zyklus gesehen haben, rechnet Carsten Brezski (Global Head of Macro Research and Chief Eurozone Economist) der ING-DiBa AG damit, dass die EZB noch weitere zwei Zinsschritte bis zum Jahresende durchführen wird. Die Inflationserwartung zum Ende des Jahres 2023 liegt seiner Einschätzung nach bei 3-4%.  Damit entspannt sich die Inflation deutlich, erreicht das von EZB avisierte Ziel allerdings weiterhin nicht.

Nach der Zinspause in den USA lässt dich die Federal Reserve (FED) geführt von Jerome Powell nicht in die Karten schauen. Die Aussagen lassen so großen Interpretationsspielraum, dass weitere Zinserhöhungen weder angekündigt noch ausgeschlossen werden.

Zinslandschaft in der Baufinanzierung: Ein Update für Kreditnehmer

Die Zins-Indikation wird mit folgenden Parametern ermitteln: Kauf bestehende Immobilie in 12526 Berlin, Kaufpreis EUR 500.000 und Darlehenssumme EUR 450.000 inkl. 2% Tilgung und 5% Sondertilgung.Die gezeigten Zinsen können bei einer individuellen Anfrage abweichen und dienen dazu den Trend der Zinsentwicklung zu analysiere. Alle Angaben ohne Gewähr. Stichtag der Zinsermittlung: 14.07.2023

Bank / Sparkasse

10-jährige Zinsbindung

20-jährige Zinsbindung

ohne Green- und Girokontorabatt

4,28%

4,45%

4,18%

4,60%

ohne Greenrabatt

4,24%

4,54%

4,59%

kein Angebot

4,59%

4,74%

4,44%

4,45%

3,99%

kein Angebot

Sinkende Inflation, weitere Zinserhöhung?

Der sinkenden Inflation wird von den Zentralbanken genau Beachtung geschenkt. Angesichts der aktuellen Bedingungen erwarten wir mindestens eine weitere Zinserhöhung. Ob es eine zweite geben wird, wie von Herrn Brzeski vorhergesagt, wird sich im Laufe der Zeit zeigen.

Diese Entwicklung ändert nichts an der grundsätzlich schwierigen Ausgangslage und den strukturellen Herausforderungen in der Wirtschaft. Der Modernisierungs- und Sanierungsbedarf von Wohn- und Geschäftsimmobilien ist erheblich, und der Umbau zu klimaneutralen Immobilien stellt unsere Volkswirtschaft vor große langfristige Aufgaben.

Der Bedarf an Investitionen ist nachhaltig enorm. Um zu verhindern, dass der Traum vom Eigenheim zum Albtraum wird, ist es erforderlich, dass der Gesetzgeber Klarheit über die Umbaustrategie schafft und bestehende Fördermöglichkeiten weiter ausbaut und vereinfacht.

Die Zinsentwicklung im Euroraum wird maßgeblich von den USA beeinflusst. Daher hängt die Entwicklung der Zinsen im Euroraum besonders davon ab, ob die Inflation in den USA weiterhin erfolgreich ohne in die Rezession zu rutschen bekämpft werden kann oder nicht.

Quellen:

https://webcast.meetyoo.de/player.html?e=PaXuY9J9glpe&autoplay=false

https://podcasters.spotify.com/pod/show/carstenscorner/episodes/Andere-Lander–andere-Zinsen—Folge-209-e263d11

https://www.ing.de/ueber-uns/presse/carsten-brzeskis-blog/aktuelles-von-den-maerkten-2023-06-27/

Grafik: ehyp

Foto von Alana Sousa: https://www.pexels.com/de-de/foto/hallo-nyc-17476693/

Jan Mehlkopf

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